Heuer fand zum ersten Mal die Sign Week Vienna statt – eine Woche vollgepackt mit Veranstaltungen zum Thema. Ob Neon oder klassisch gemalt, ob Fotos oder Originale, es ging um Schilder, Schilder, Schilder. Und weil auf Schildern ja sehr oft auch Schrift zu sehen ist, musste ich natürlich auch dabei sein.
Die Idee der Sign Week finde ich super: Handgefertigte Schilder verschwinden aus der Landschaft, das ist blöd. Schöne Schilder sollen geschützt werden, neue sollen mit einem gewissen Qualitätsanspruch gestaltet werden. AGREED!
Ich war leider so intelligent und habe sämtliche Fotos nur auf den Instagram-Stories gepostet und dabei vergessen, dass die ja nicht bleiben. Somit gibt es nur ein Text-Review von einem sehr visuellen Event sorry! Fotos gibt es auf der offiziellen Seite: http://www.signweek.com/
Veranstaltungen
Auftakt & Ausstellung
Der Auftakt der Sign Week war die Eröffnung einer Ausstellung zum Thema Schilder in Wien & Havanna. Zwei große Räume voll mit Fotos von Schrift auf Schildern? Ja, bitte!
Die Wiener Bilder waren von Achim Gauger, besser bekannt als @viennacitytypeface auf Instagram, fotografiert und ganz in Instagram-Manier quadratisch und auch so gerahmt. Allerdings deutlich größer als auf dem Handybildschirm und so haben sie doch um einiges mehr hergemacht. Der Vergleich zu Havanna war jetzt weniger spannend als erwartet, also habe ich einfach nur die Bilder auf mich wirken lassen. Was bei der Eröffnung ebenfalls ziemlich cool war: Original-Schilder bzw. Schriftzüge aus dem Jahre Schnee waren in der Galerie ausgestellt. Dinge, die man normalerweise nur von sehr weit weg sieht, konnte man hier aus nächster Nähe betrachten und auch mal einen Einblick davon bekommen, wie diese konstruiert sind. Mein Favorit: Der alter Schriftzug des Schlössl-Kino.
Preisverleihung
Bereits im Vorhinein wurde angekündigt, dass die schönsten Wiener Geschäftsportale prämiert werden sollten. Jeder konnte Vorschläge einreichen. Die zwei Schriftzüge an die ich sofort denken musste, waren das MIDI petit déli am Hohen Markt und Wäscheflott. Daher hat es mich wenig überrascht, dass diese auch auf der Shortlist gelandet sind. Als zusätzlicher erfreulicher Punkt ist auch Elena Albertoni, eine in Hamburg ansässige Schriftgestalterin, extra für die Sign Week angereist. Ich kannte sie schon von einem Workshop in Berlin und fand es wunderbar, sie wiederzusehen. Zufälligerweise ist sie auch die Gestalterin des MIDI-Schriftzuges. Als mir dieser Schriftzug zum ersten Mal positiv aufgefallen ist, wusste ich das aber noch gar nicht! Bei der Preisverleihung durfte ich dann neben Elena sitzen, die auch prompt den ersten Platz gemacht hat. Saubere Arbeit!!
Die anderen Geschäftsportale sind aber definitiv auch einen Blick wert und ich freu mich schon, wenn ich mal wieder zufällig wo vorbeilaufen werde.
Film
Als weiteren Programmpunkt habe ich mir den Film „Neon – Feel the Glow“ angesehen, der den Aufstieg und Fall von Neonschildern (insbesondere in den USA) beleuchtet (haha) hat. Durchaus sehenswert, besonders die Inserts zur Herstellung von Neonröhren. Ich darf ja gar nicht zugeben, dass ich nicht mal wusste, dass die von Hand gefertigt werden und deshalb so teuer sind.
Workshop & Finissage
Als krönenden Abschluss habe ich mir dann noch den viertägigen Workshop von Mike Meyer gegönnt. Er ist ja eine Koryphäe in der Sign Painting-Welt und auch nicht so oft in Wien unterwegs, daher musste ich natürlich teilnehmen. Zu viel will ich jetzt dazu gar nicht erzählen, da ich noch einen eigenen Post dazu schreiben möchte. Auch bei der Finissage war Mike anwesend und schrieb Besuchern ihre Namen. Obwohl ich im Workshop war, musste ich natürlich auch einen einheimsen, der jetzt auf meiner Wall of Fame hängt.
Fazit
Auch wenn ich nicht alle Veranstaltungen mitmachen konnte (Herbst, ächz, busy!) gab es noch viele andere, die mich interessiert hätten. Beispielsweise gab es mehrere Sign Walks (in der Stadt herumgeführt werden und tolle Schilder gezeigt bekommen), eine Buchpräsentation und das Open House des Vereins Stadtschrift, wo ausrangierte und vom Verein renovierte Neonschilder ausgestellt wurden. Da ärgere ich mich im Nachhinein, dass ich nicht hingegangen bin. Ich hoffe jedenfalls, dass es eine Wiederholung der Sign Week gibt!