Eine der häufig gestelltesten Fragen in meinen Kursen ist die, welche Federn ich empfehlen kann. Es ist sehr schwierig, hier allgemeine Empfehlungen abzugeben, da jede_r andere Präferenzen hat. Trotzdem gebe ich hier mal einen kleinen Überblick über Federn, die man im deutschsprachigen Raum gut bekommen kann oder die von vielen Kalligraphen empfohlen werden. Eine kleine basic Spitzfedern-Info sozusagen.
Kategorien
Man teilt Spitzfedern generell in drei Kategorien ein:
- EF: Extra fine, also sehr feine und spitze Federn, mit denen sich sehr dünne Haarlinien erzeugen lassen
- F: Fine
- M: Medium, Federn, deren Strichstärke generell dicker ist.
Weiters gibt es noch die Eigenschaft der Flexibilität, kurz flex. Federn mit mehr flex sind nachgiebiger, wenn man andrückt. Bei weniger flexiblen Federn, braucht man mehr Kraft, um Variationen in der Strichstärke hervorzurufen. Manche Menschen drücken von Haus aus beim Schreiben sehr fest auf, daher ist eine weniger flexible Feder hier praktischer. Wenn man eine sehr leichte Hand hat, wäre eine flexiblere Feder besser.
Federn
Jetzt aber zu meiner kleinen Auswahl, bei der für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.
Nikko G
Die Nikko G-Feder hat den Ruf eines richtigen Arbeitstiers. Sie ist robust und hält lange. Da sie eher steif ist, ist sie für Anfänger, die sich mit der Druckvariation noch schwer tun, sehr gut geeignet. Ich kenne aber auch großartige Kalligraphen, die fast nur oder ausschließlich mit der Nikko G arbeiten! Die Strichstärke ist F. Ich gebe sie gerne in mein Anfängerkit hinein, da man sehr lange damit üben kann, bevor sie kaputt geht.
Bezugsquelle: www.j-stuff.de
Brause 66EF
Diese kleine Feder aus dem Hause Brause ist sehr fein (EF) und auch flexibel. Was ich an ihr schätze ist, dass man eine große Bandbreite an Strichstärken aus ihr herauslocken kann. Sie kann sehr fein sein aber auch sehr starke Striche hergeben. Sie ist nicht so lange haltbar, wie die Nikko G, aber auch sehr anfängerfreundlich.
Bezugsquelle: coliro.de, Gerstäcker
Brause 361, Stenofeder
Diese auch „Blue Pumpkin“ genannte Feder hat eine Strichstärke zwischen F und M und ist eher mittel flexibel. Sie hält aufgrund ihrer Form sehr viel Tinte. Ich mag sie, weil man mit ihr auch auf widerspenstigerem Papier gut arbeiten kann.
Bezugsquelle: coliro, kalligraphie.ch, amazon, kallipos.de
Leonardt Principal EF
Diese Feder ist zwar im deutschsprachigen Raum nicht so leicht erhältlich, aber sie zählt zu den Favoriten vieler Kalligraphen, daher stelle ich sie hier auch vor. Sie ist hochflexibel und sehr fein: Ideal für Haarlinien-Fetischisten. Sie ist sehr spitz und nutzt sich daher auch leichter ab. Das Papier sollte sehr glatt sein, damit die feine Spitze nicht in eventuellen Fasern hängenbleiben kann.
Bezugsquelle: paperinkarts.com, johnnealbookseller.com
Ich hoffe, diese mini Spitzfedern-Info hilft euch ein bisschen weiter, falls noch Fragen offen sind, stellt sie ruhig. Unten findet ihr noch ein paar Bilder, bitte draufklicken
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